Praxis für Optometrie

Dr. med. Christl Huber
Ärztin · Optometrie · Naturheilverfahren

July 2017

Die Sonnenbrille ist nicht nur Mode-Accessoir

Chic soll sie schon sein, sonst trägt man sie nicht, aber eine Sonnenbrille soll vor allem die Augen vor intensiver UV-Strahlung schützen. In unseren Breiten muβ man zwar nicht gleich bei jedem Aufenthalt im Freien zur Sonnenbrille greifen. Aber im Sommer erreicht das energiereiche Licht auch bei uns hohe Intensität. Bei längerem Aufenthalt in der direkten Sonne, vor allem am Mittag, in den Bergen und am Wasser verstärkt sich die Intensität der UV-Strahlung.

Intensive Sonne schadet den Augen

Wenn die Haut unter zu viel Sonne leidet, schadet das intensive Licht auch den Augen. Ein Teil der UV-Strahlung wird zwar durch Hornhaut, Augenlinse und Glaskörper absorbiert. Der gröβte Teil trifft jedoch ungehindert auf die Netzhaut und damit auf die Stelle des schärfsten Sehens, der Makula. Blauäugige, hellhäutige Menschen sind besonders gefährdet.

UV-Schäden addieren sich im Laufe des Lebens

Viele Menschen sind sich nicht bewuβt, daβ intensives UV-Licht eine der Ur-sachen für die Entstehung von altersbedingten Augenkrankheiten wie grauer Star (Trübung der Augenlinse), Glaskörpertrübungen und Makula-Degeneration ist. Bei hoher Lichtbelastung ist deshalb UV-Schutz auch für Kinder wichtig.

Therapie bei Makula-Degeneration begrenzt

Makula-Degeneration ist in den westlichen Ländern eine der häufigsten Erblindungsursachen und betrifft ca. 30 % der 75-jährigen. Es gibt zwei Formen, die häufigere ist die trockene. Sie schreitet meist langsam fort, es gibt jedoch bisher keine Therapie. Die seltenere Form ist die feuchte Makula-Degeration. Sie ist zwar aggressiv aber bis zu einem gewissen Grad behandelbar behandelbar.

Trübungen von Linse und Glaskörper

führen zu Verschwommensehen sowie erhöhter Blendungs- und Licht-empfindlichkeit. Die getrübte Linse kann durch eine Kunstlinse ersetzt werden, Glaskörpertrübungen können jedoch nicht behandelt werden und verschlechtern auf Dauer das Sehen.

Kurzfristige hohe UV-Exposition

führt zu Hornhaut- und Bindehautentzündungen. Die Hornhaut ist der erste Schutzwall gegen UV-Strahlung. Bei häufiger UV-Exposition funktioniert dieser Schutz aber nicht mehr. Es kommt zu dauerhaften Schäden an der Hornhaut wie Trübungen und damit Sehverschlechterung. Häufige UV-Exposition ist auch eine der Ursachen für die Entstehung von trockenen Augen.

Kontaktlinsenträger sollten regelmäβig die Hornhaut kontrollieren lassen!

Sonnenschutz von innen

Der Körper hat Schutzmechanismen. Lutein ist eine wichtige Körpersubstanz und wirkt als UV-Schutz im Auge, vor allem in der Makula. So wie Vitamine kann der Körper Lutein jedoch nicht selbst produzieren. Es muβ über die Nahrung zugeführt werden. Auβerdem haben die Vitamine A (Karotine), C und E sowie die Flavonoide eine gewisse Schutzwirkung im Auge.

Lutein ist enthalten in

  • roten, gelben und dunkelgrünen Gemüsen
  • dunklen Beeren, Kirschen, blauen Trauben
  • gelben und roten Früchten
  • Lachs, Meeresfrüchte, Butter, Eiern

Lichtschutz-Stufen für Sonnenbrillen

  •   0-20%          leichter Lichtschutz auch für innen und abends
  • 20-56%          mittlerer UV-Schutz für bedeckt bis sonnige Tage 
  • 57-81%          für helle sonnige Tage in unseren Breiten
  • 82-91%          hoher UV-Schutz am Wasser, im Gebirge, im Süden
  • 92-97%          sehr hoher UV-Schutz für Hochgebirge und Gletscher (nicht zum Autofahren geeignet)

Guter Blendschutz sind auch Hut und Mütze mit Rand und Krempe

Schlecht für die Augen ist ständiges Kneifen

Kneifen macht nicht nur Falten

sondern führt zur Verkrampfung von Iris und Linsenmuskel und zu Sehstörungen.