November 2013
Seit einiger Zeit gehen Meldungen durch die Presse, daß Smartphones schädlich für die Augen seien. Augenärzte berichten, daß Augenreizungen und Sehstörungen im Zusammenhang mit Smartphones stark zugenommen haben und der Gebrauch von Augentropfen sich vermehrt hat. Deshalb kommen vor allem mehr junge Menschen mit entzündeten Augen, Sehstörungen und Kopfschmerzen in die Augenkliniken.
Die Zeit, die viele Menschen mit ihrem Smartphone verbringen nimmt rapide zu. Vor allem Kinder und Jugendliche sind fasziniert von den kleinen Bildern und starren oft stundenlang auf das Smartphone. Da das schnelle Klicken hohe Aufmerksamkeit erfordert, nehmen auch Konzentrationsstörungen zu. Es wird sogar über die Zunahme von Kurzsichtigkeit im Zusammenhang von Smartphones berichtet.
Die als Computer Vision Syndrome (CVS) zusammengefaßten Augen- und Sehbeschwerden sind bereits aus dem Büroalltag bekannt. So kommt es durch die ständige Fixierung des Bildschirms in gleicher Richtung und Entfernung zur Über-anstrengung der Augenmuskeln, das Sehen wird unscharf und die Augen gereizt.
Auf dem Smartphone sind Buchstaben, Bilder und Icons sehr klein und das schnelle Klicken erfordert hohe Konzentration. Deshalb wird das Smartphone oft zu dicht an die Augen gehalten. Dadurch verstärken sich die bisher bekannten CVS-Symptome. Smartphones können überall benutzt werden. Es wird deshalb mehr Zeit damit verbracht als mit Computern, oft so lange bis die Augen weh tun und das Sehen unscharf wird.
Kurzsichtigkeit ist genetisch bedingt und entsteht durch einen zu langen Augapfel. Wenn sich die Augen durch angestrengtes Sehen in der Nähe nicht mehr entspannen, kann es zur sog. künstlichen Kurzsichtigkeit kommen. Dabei verkrampfen sich die Augenmuskeln in dem Zustand des Nahsehens. Das Sehen in die Ferne ist dann für eine gewisse Zeit unscharf. Bei Entspannung wird das Sehen jedoch wieder normal.
Beim Sehen in die Ferne sind die Augenmuskeln entspannt. Beim Sehen in der Nähe spannen sich die Augenmuskeln an. Scharfsehen in Ferne und Nähe aber auch die Produktion von Tränenflüssigkeit wird über das vegetative Nervensystem gesteuert.
Daraus erklärt sich das Problem der Naharbeit unter Stress. Läuft der Körper auf Anspannung, funktioniert die vegetative Steuerung nicht mehr richtig. Es kommt zu Sehstörungen, trockenen und gereizten Augen und bereits geringfügige Fehlsichtigkeiten können Probleme beim Sehen verursachen.
Einige Firmen statten den Computerarbeitsplatz ihrer Mitarbeiter bereits mit zwei nebeneinanderstehenden, großen Bildschirmen aus. Der Vorteil dabei ist die größere Sehentfernung und die Vermeidung der starren Blickrichtung. Mit einem großen Bildschirm sind Schriftzeichen vergrößert, die Augen bewegen sich mehr und die gesamte Ergonomik des Sehens wird verbessert.
Besonders Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung, um Smartphones SMART zu benutzen.